Die Coronamutation P1

Die neue Corona Virus Mutation P1 - Der schwierige Kampf gegen das Virus

Die Corona Mutation, die laut einhelliger Meinung ihren Ursprung im Amazonasgebiet in Brasilien hat, breitet sich aktuell rasant auf der ganzen Welt aus. Experten gehen davon aus, dass die Mutation der Grund ist, warum die Corona Fallzahlen auch in Deutschland kontinuierlich steigen und selbst der harte Lockdown der vergangenen Wochen keine echte Verbesserung der Lage mit sich bringt.

Die Mutation P1 gilt in Fachkreisen als aggressiver als der Wildtyp. Die Ansteckungsgefahr ist weitaus höher. Möglicherweise kann sich die Mutation auch häufiger einer Immunität entziehen.
Zudem gehen Mediziner davon aus, dass die Mutation schwere Krankheitsverläufe sowie Langzeitfolgen (Long Covid) begünstigt und häufiger tödliche Verläufe bewirkt.

Die neue Corona Variante gilt auch deshalb als so gefährlich, weil über diese bisher noch weniger bekannt ist als über den Wildtyp. Während Forscher aus aller Welt seit über einem Jahr an der ursprünglichen Variante forschen und auch schon wichtige Erkenntnisse zu dieser gewonnen haben, muss die Forschung bei der P1 Variante quasi von vorne beginnen.

Die P1 Mutation könnte alle Erfolge, die bisher im Kampf gegen das Corona Virus erzielt werden konnten, zunichte machen.

Was wir bisher zur P1 Mutation wissen

Die P1 Mutation des Corona Virus hat ihren Ursprung in Brasilien. Die ersten Fälle wurden dort im Dezember 2020 gemeldet. Inzwischen wurde die Mutation in fast 30 Ländern auf der ganzen Welt nachgewiesen.

Brasilien wurde bereits vor mehreren Wochen vom RKI als Virus-Mutationsgebiet eingestuft. Einreisen aus Brasilien nach Deutschland wurden erschwert, jedoch nicht unmöglich gemacht. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass bereits vor einiger Zeit die erste Erkrankung an der P1 Mutation in Hamburg nachgewiesen wurde. Inzwischen ist P1 in allen deutschen Bundesländern angekommen und verbreitet sich schnell.

Das Robert-Koch-Institut und das britische Gesundheitsministerium bezeichnen P1 als „Variant of Concern“. Das bedeutet, dass es sich bei P1 um eine besorgniserregende Virusvariante handelt, die sich weitaus schneller verbreitet als der Wildtyp.

Die große Gefahr: P1 trickst das Immunsystem aus

P1 beinhaltet gleich mehrere Mutationen.

Drei dieser Mutationen befinden sich am Spike-Protein und machen die Mutation deshalb besonders gefährlich: Mithilfe des Spike-Proteins kann sich ein Virus an die Oberfläche von menschlichen Zellen festsetzen. N501Y und K417T liegen an der Stelle, welche mit dem ACE2-Rezeptor des menschlichen Organismus verbunden ist. Also an der Eingangstür für die Virusvariante.

Die brasilianische Corona Mutation gilt in Fachkreisen als stark genetisch veränderte Version des Corona Virus. Insgesamt sind 17 Aminosäuren verändert. Von diesen 17 veränderten Aminosäuren befinden sich allein zehn im Spike-Protein.

Hoffnungsschimmer Impfung

Britische Wissenschaftler konnten jüngst mithilfe einer aufwendigen Preprint-Studie nachweisen, dass die neutralisierenden Antikörper nach einer Coronaimpfung mit den bisher in Europa zugelassenen Impfstoffen AstraZeneca und Biontech gegen die neue Variante annähernd gleich gut wirken wie gegen die Variante B.1.1.7.

Verglichen mit dem Wildtyp des Corona Virus fiel die Wirkung der Antikörper in der Studie im Falle von P1 etwa dreimal geringer aus. Der Abfall der Wirkung ist damit weitaus niedriger als zuerst befürchtet. Im Falle der südafrikanischen Virusmutation konnten Wissenschaftler bereits belegen, dass die Wirkung der Antikörper im Vergleich zum Wildtyp sieben- bis neunmal geringer war.

Zu beachten ist, dass es sich bei den bisherigen Erkenntnissen ausschließlich um Erkenntnisse handelt, die in Laboren gesammelt werden konnten. Wie die Wirkung der Impfstoffe im Falle von Mutationen im „echten Leben“ ausfällt, konnte bislang noch nicht geklärt werden. Für weitere wichtige Erkenntnisse hierzu sind weitere Studien in der Bevölkerung nötig, die noch Zeit brauchen.

Nichtsdestotrotz ist die große Hoffnung im Kampf gegen die Virusmutation, genau wie beim Wildtyp, die baldige Impfung der gesamten Weltbevölkerung. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses Ziel schnell realisieren lässt und vor allem, ob weitere Mutationen auftreten werden, die gegebenenfalls gegen einen oder gegen alle Impfstoffe resistent sein könnten.

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